Mama Mia und ein Klavier – Die September-Bühne

Die Offene Bühne Dresden im September 2014

Es war einmal ein lauer Spätsommer-Abend im September. Zahlreiche Menschen kamen zusammen, um das letzte Mal in diesem Monat Kunst und Kultur zu frönen. Das Wetter war mittelmäßig, der O-Saft lecker und das Publikum gut gelaunt – Vorhang auf!

 

Den Anfang machten Anke und Thilo alias Art Fizz. Während sie sonst die Straßen der Republik bespielen, wagten sie sich ins kuschlige Innere und verwöhnten uns mit Klavier-Geigen-Interpretationen moderner Hits. Ein sehr leidenschaftlicher Auftritt!

 

Danach brachte uns Stephen Blaubach zum Lachen. Er trug kurze Texte über die Ice-Bucket-Challenge, Fragen und Probleme der Kommunikation über das Internet vor. Eine locker-flockige Stimmung kam auf.

 

Romy Möhrke. eine Dresdner Liedermacherin, spielte Lieder über Zwischenmenschliches. Der erste Song handelte vom Suchen nach einem wahren Freund und war sehr melancholisch. Der zweite war ein Bluessong mit Märchemotiv und erzählte vom Loslassen. Der letzte Song Offenes Herz bestach mit einem Kriegermotiv, das den restlichen Abend nachhallte (auch wenn die Stimmung später wieder friedlich war). Der Song war toll aufgebaut und wirkte sehr aggressiv. Beschrieben wurde die Angst zweier Menschen voreinander.

 

Von Angst handelten auch die drei Texte Annes.  Am längsten und beeindruckendsten war Unhold. Die Erzählerin wünscht sich von einem unholden Ungeheuer, dass sie ihre Ängste los wird und berichtet dann von den Konsequenzen. Es waren viele Gedanken drin und jeder, der schonmal mehr oder wenige große Angst verspürt hat, kann sich damit identifizieren.

 

Benjamin Sweetmilk präsentierte Popsongs mit Gitarre. Mit Keep on running wurde es sehr melancholisch. Danach spielte er Blue eyes – einen wundervoll romantischen Song über die Liebe!

 

Michael Winkler beschenkte uns nicht nur mit Handytaschen, sondern auch Texten und Musik. Während sein erster Text von alltäglichen Kriegen handelte, wurde es mit Do you know what love is? sehr lieblich. Der Mann singt zwar (angeblich) immer in derselben Tonlage, hat aber ein Vibrato, bei dem Kissen überflüssig sind, so kuschlig ist es 🙂 Es ist ein sehr flottes Lied mit Funk-Einflüssen! Vor dem zweiten Song las er kunstvoll Kontaktanzeigen vor  und zeigte dem Publikum die Schönheit dieser Kleinode! Zum Schluss besang er folgreich das Secret – ein kleines, süßes Geheimnis.

 

Annemarie berichtete, dass sie manche Songs erst ein halbes Jahr später versteht und zeigte uns als Beispiel einen neuen, noch namenlosen Song. In diesem geht es um die Veränderungen, die ein neuer Mensch auslöst. Bei All I need wurde sie von Jakob am Bass unterstützt. Am Ende stellte sie die wichtige Frage Will you ever love me? Keine Sorge, Annemarie, wir werden dich defintiv lieben. Für jetzt und für immer 🙂

 

Saphire hatte Angst, dass er das Klavier kaputtmacht und nutzte die Anonymität der Wand vor ihm, um über seine Nervosität zu reden und eine Kontaktanzeige aufzugeben (Telefonnummern bitte an uns 😛 ) Er spielte Sanddorn, Jack und Das Letzte. Sehr imposant war Sanddorn, weil das Meer eine zentrale Rolle spielt und das Lied sehr romantisch wirkt. Außerdem besticht Saphire durch seine Präsenz – chapeau!

 

Vivian kam im weißen Musen-Kleid und trug zwei Gedichte vor. Euer Wir macht mich tot beschäftigt sich mit einer Generation, die Probleme zum Allgemeingut erklärt und die Individualität außer Acht lässt. Anagramm behandelt ironisch die übermäßige Verwendung von Anagrammen als Metapher und zeigt das anhand einer Beziehung.

 

Magnus Mond hielt ein Plädoyer für die Straßenkunst und wies darauf hin, dass die jetztigen Reglungen starr sind und den Künstlern schaden. Unterstützt von seiner Gitarre sang er melancholische Songs über vergangene Zeiten und die Liebe. Als Bild diente ein verschneiter Wald – wundervoll!

 

Max Bohrisch zieht nach Rostock, doch vorher spielte er nochmal bei uns! Neben einem neuen spielte er auch einige alte Songs und beeindruckte uns mit seiner Technik, die Gitarre liegend und teilweise klopfend zu bespielen.

 

Den Abschluss bildeten Art Fizz, die das Publikum mit Mama Mia ua. zum Mitwippen brachten.

 

Und so endete die Offene Bühne nach vielen kleinen Beiträgen 🙂 Es waren vielfältige Künstler da, die viele Emotionen ausgelöst haben! Danke an alle, die da waren! Bis zum nächsten Mal!