E-Gitarren an, Ohrenstöpsel rein und das Tanzbein rausgeholt! Trotz Fußballs fanden viele Menschen den Weg ins Stadtteilzentrum und wurden nicht enttäuscht! Und sie durften eigens von Patu geerntete Kirschen futtern 🙂 Patu wies sächseld auf einige Premieren hin – und lieferte die erste gleich selbst: die Moderation.
Zoup! hatten nicht nur ein Schild, sondern auch eine Setlist mitgebracht, die auf den Stühlen verteilt war. Beginnend mit Kleiner Mann spielten sie sich in die Herzen der Besucher. Der Bass in Funkymenco erinnerte an ein Hang – sehr cool!
Pierre wagte erstmals den Schritt vom Zuschauerraum auf die Bühne und trug den Text Heimatfront-Trauma vor. Das gesellschaftskritische Werk sorgte für einige Lacher und eine nachdenkliche Stimmung.
Nachdem Patu über den Sinn und Unsinn von Handys philosophiert hatte, las Anne drei Texte vor: Sie belauschte das Gespräch zweier Teenager über Kondome und sexuelle Experimente und ließ dann zwei Menschen mittels Telefon über das Wetter reden. Zum Schluss beschäftigte sie sich mit der Frage, ob Fausts Gretchen tatsächlich Jungfrau war und welche Konsequenzen das für alle Beteiligten gehabt hätte.
Ines spielte (ohne Mikro!) tolle Gitarrensongs. All that stuff leitete ihren Auftritt schön ein. Danach spielte sie mit Some of my ways einen 3-Uhr-morgens- im-Radio-Song (indirektes Zitat), der sehr gemütlich war. Und weil Demokratie rockt, durfte das Publikum zwischen der englischen und deutschen Version des folgenden Liedes entscheiden – heraus kam Schon morgen, ein Bossa Nova, der das Publikum davon schweben ließ.
Michael Winkler trat diesmal ohne Violyrica aber mit Handytaschen-Verlosung auf. In Anwesenheit zweier Kopenhagenerinnen berichtet er von der Kleinen Meerjungfrau, dem Wahrzeichen der Stadt. Danach plädierte er für Dichter, meide Reim!, doch nicht jeder hielt sich daran 😛 Zum Schluss besang der JoG (Junge ohne Gitarre – im Gegensatz zum JmG – Junge mit Gitarre und dem MmG – Mädchen mit Gitarre aus dem vorherigen Beitrag) auf englisch die Frage, wie man eine Frau aus seinem Kopf verbannen kann. Der Mann versteht es wirklich, in allen Sprachen traurige Lovesongs zu säuseln. Die Taschentücher durften rausgeholt und für den zweiten Teil behalten werden.
In der Pause ereignete sich Dramatisches! Nachdem eine Frau/ein Mann (nur einer von beiden) aus körperlichen Gründen die Toilette aufgesucht hatten, weigerte sich die Tür beharrlich, sie/ihn wieder freizugeben. In einer kräftezehrenden Rettungsaktion wurde das Opfer befreit, das Klo kam nicht zu Schaden und durfte danach wieder ordnungsgemäß benutzt werden. Weitere Details wurden mittels Spülung vernichtet.
Vivian las das erste Mal (notgedrungen…) mit Mikro in der Hand melancholisch-(selbst)kritische Gedichte vor (nicht das erste Mal). Sie berichtet von der Angst und wie man sie bekämpft sowie der Liebe und wie man mit Passionen umgeht.
Marvins Gedichte ließen den Saal ruhig werden. Die Ernsthaftigkeit, Ehrlichkeit und Traurigkeit war gleichermaßen schön und schaurig.
Danach gab es eine spotane Jam-Session mit Patu (Maultrommel) und den Mitgliedern von Soup!, die sich Ines‘ Gitarre ausgeliehen hatten. Es war… einfach toll, mitreißend, melodiös und sehr cool!
Stephen Blaubach trug kleine, komödiantische Geschichten vor. Er berichtet von Taubenkot an Scheiben, dem Nachdenken, Statistiken und Diskursen sowie einem Fleck an der Decke. Seine Wortspiele begeisterten zahlreiche Zuhörer und sorgten für viel Applaus.
Den Abschluss bildeten Zoup!, für die aus Lautstärkegründen die erste Reihe gekillt wurde. Damit die hinteren Zuschauer nicht soviel vom Schlagzeug abbekamen, haben die Vorderen solidarisch getanzt und somit den Schall abgemildert 🙂 Es war eine tolle Stimmung! Beeindruckend waren Zitrone und Mr. Brockhaus, das eine College verschiedener Songfragmente darstellt – von Falco bis zu den Ärzten war alles dabei!
Fazit: Ein toller Abend mit einer fantastischen Band, lustigen wie nachdenklichen Beiträgen von großartigen Künstlern und natürlich einem dankbaren Publikum, das immer mitmachte!
Schöne Zusammenfassung, Evy – danke … der Abend war wirklich eine runde Sache, wenn ich das mal so formulieren kann.